Regen, Wolken, Lichter, Sterne – Sommerkonzert am AMG

Im gut besuchten Festsaal der Gymnasien fand am 26. Juni das traditionelle Sommerkonzert des Albertus-Magnus-Gymnasiums statt. Die verschiedenen Ensembles der Schule stellten unter der Leitung von Kim Ehler und Dennis Heitinger ein vielseitiges Programm vor, das inhaltliche Schwerpunkte in den Themen Einsamkeit und Sehnsucht sowie Ruhe, Frieden und Behütetsein besaß.
Eröffnet wurde das Konzert allerdings mit einem Arrangement des Deep Purple-Klassikers „Smoke on the Water“, den das Orchester der Schule mit viel Verve vorzustellen wusste (witzig waren die Basslinien von Cello und Tenortuba). Ein Medley aus Klaus Badelts Filmmusik zu „Pirates of the Caribbean“ aus dem Jahr 2003 entführte die Zuhörerinnen und Zuhörer anschließend akustisch in die Sehnsuchtslandschaften Mittelamerikas. Die melancholische Seite der Sehnsucht offenbarte im Kontrast ein Arrangement des Songs „Blinding Lights“ des Kanadiers The Weeknd aus dem Jahr 2019.
Das Orchester verließ für den zweiten Programmteil weitgehend die Bühne, bis nur noch die fünf Musiker des Blechbläserensembles vor dem Publikum standen. Nachdem die Fanfare des englischen Barockkomponisten Matthew Locke-Paddon die Zuhörerinnen und Zuhörer zunächst aus ihren wohligen Träumen geholt hatte, setzte der „Abendsegen“ aus der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ des deutschen Spätromantikers Engelbert Humperdinck einen deutlichen Kontrast. Höhepunkt dieses Programmteils war ein Arrangement des John-Miles-Klassikers „Music“ aus dem Jahr 1976, das die komplexe Folge der Abschnitte des Originals aufnahm und dessen spannende und differenzierte Harmonik nachzeichnete. Das abschließende James-Bond-Theme von Monty Norman führte anschließend in die Fanfarenwelt des Eingangs zurück. Alle Arrangements dieses Programmteils stammten von Dennis Heitinger und wurden von den fünf jungen Männern des Ensembles hervorragend umgesetzt.
Den dritten Programmpunkt übernahm der in diesem Schuljahr neugebildete kleine Lehrerchor „Cantus Albertinus“. Eingerahmt wurde dieser Block von zwei Stücken für Chor und Klavier, „Clouds“ der Amerikanerin Cynthia Gray und „Let it be“ von Paul McCartney, die beide Friedenssehnsucht und Trost und Aufgehobensein thematisieren. Dazwischen bot der Chor drei A-Cappella-Werke: die freche Chanson „Je ne l’ose dire“ des französischen Renaissancekomponisten Pierre Certon, das rätoromanische Abendlied „La sera sper il lag“ von Gion Balzer Casanova auf einen Text von Flurin Camathias sowie „An Irish Blessing“, einen traditionellen irischen Segen in einem Arrangement des Amerikaners James E. Moore aus dem Jahr 1987.
Den letzten und zugleich umfangreichsten Programmpunkt übernahm der Chor der Schülerinnen und Schüler, begleitet von Kim Ehler an Klavier und Percussion sowie Ilja Gabura an der Gitarre. Beeindruckend war zu Beginn die Wiedergabe des Toto-Klassikers „Africa“ aus dem Jahr 1982. Mittels Körpermusik gestaltete der Chor zunächst das Einsetzen und Zunehmen des Regens, bevor der Gesang einsetzte. In das wirkliche Südafrika führte dann die Hymne „Siyahamba“, entstanden wohl in der Provinz Natal und seit den 50er Jahren schriftlich fixiert. Der Chor sang das Stück über den Weg der Menschen mit Gott in mehreren Sprachen, darunter auch eine Strophe in Zulu. Die Songs „Believer“ von den Imagine Dragons aus dem Jahr 2017, Cover me in Sunshine“ der Amerikanerin P!nk von 2021 sowie Bruno Mars‘ bekanntes „Talking to the Moon“ (2010) kreisten sämtlich um die Fragen von Leid, Schmerz, Hoffnung und Freude. Mit „Hymne à la nuit“, dem zarten Arrangement eines Themas aus Jean Philipp Rameaus Oper „Hippolyte et Aricie“ von 1733, wechselte der Fokus noch einmal in nächtliche Traumlandschaften. Mit „A Sky Full of Stars“ aus dem Coldplay-Album „Ghost Stories“ von 2014, das den Abschluss des Konzertes bildete, wurde dieses Thema dann ins Stadion-Format übertragen. Mit sichtlicher Freude performten die Kinder und Jugendlichen das Stück dann auch noch einmal als Zugabe mit Dank für den begeisterten Applaus.
Die Moderation übernahmen jeweils Mitglieder der einzelnen Ensembles, für den langen letzten Programmteil die Abiturientin Emily Kremenić. Die Saaltechnik organisierte die Technik-AG des AMG unter Leitung von Matthias Schnepf.
Nach dem Konzert, das in zwei Stunden Klangzeit die ganze Vielfalt der Schulensembles zeigte, dankte Schulleiter Jochen Schwarz allen Beteiligten für den schönen Konzertabend und für ihr gemeinsames Engagement.

Dr. Thomas Ehlen